Montag, 28. Juli 2014

Der Paradiesplanet - Teil 6

m'kawa rief seine kollegen zusammen. "ich muss sie ja nicht an unser forschungsprojekt erinnern. wir landen in wenigen stunden auf dem paradiesplaneten, und wollen seine soziologischen und politischen strukturen analysieren. ich darf sie noch einmal daran erinnern, dass wir, als wissenschaftler, selbstverständlich neutral bleiben müssen."
sie waren auf dem paradiesplaneten gelandet. m'kawa und die anderen verliessen den raumhafen und betraten die stadt. sie versuchten, kontakt zu den einheimischen aufzunehmen. sie sprachen eine frau an. "hallo, vielleicht können sie uns mehr über den paradiesplaneten sagen. wir sind wissenschaftler von a'r'o institut."
-"science, yeah!" sagte die frau.
"wir möchten mehr über die sozialen strukturen des paradiesplaneten herausfinden. was für strukturen gibt es? hierarchien? institutionen? gesetze?"
-"gesetze und hierarchien gibt es hier nicht. jeder macht einfach was er will."
"ja, bricht dann nicht alles zusammen?"
-"nö. wieso. wieso sollte denn alles zusammenbrechen wenn jemand macht, was er will. oder, wieso sollte denn die gesellschaft nicht zusammenbrechen, wenn die menschen nicht tun was sie wollen. auf dem planeten erde, bevor die menschen ins all flogen, gab es viele kulturen in denen die menschen nicht tun durften was sie wollten. die sind doch auch alle zusammengebrochen. einige nach 50, einige nach 5000 jahren. aber überdauert hat keine."
"das ist ja ganz interessant. aber was gibt es für codes, verhaltensregeln, gesetzmäßigkeiten? die muss es doch auch hier geben."
-"immer 'muss','muss'. es muss garnichts."
-"bzw. doch. ich muss jetzt weiter. zum malkurs. genaugenommen muss ich aber nicht, sondern ich will."
die frau ging ihres weges.
"okay das war etwas unergiebig. da in dem haus da hinten scheinen menschen zu sein. gehen wir dahin."
an der tür stand "24367ter freizeit verein paradiesplanet. herschen bitte vor dem eintritt ablegen."
der wissenschaftstrupp betrat das haus. es war grade eine debatte im gange.
-"was machen wir heute."
-"ich schlage vor wir bauen was aus holz."
-"nein, was aus stahl."
-"oder wir pflanzen mohrrüben."
-"oder wir machen musik."
die menschen riefen ineinander.
-"oder wir ziehen schwimmflossen an."
-"oder alle bemalen sich."
-"oder wir schürfen nach mineralien."
-"oder wir machen kunstwerke."
"sehen sie" sagte m'kawa. "anarchie führt zum chaos!"
-"oder wir machen party." rief einer.
-"jaaa"
-"party!"
-"mit acid musik"
riefen die anderen
-"party, party, party!"
alle waren sich einig und liefen gemeinsam aus dem haus um party zu machen.
"oder anarchie funktioniert doch" sagta m'ulubu, grinsend.
"das bringt uns alles nicht" sagte m'kawa. "wir müssen mehr herrausfinden."
"ich würde sagen wir teilen uns auf", sagte m'ulubu, nachdem sie wieder auf der strasse waren.
"da hinten steht 'atelier'." "und dort drüben 'k'lox-haus'." "ich gehe zum k'lox haus. wer kommt mit? keiner dann gehe ich eben alleine." m'ubulu verschwand.
die anderen gingen ins atelier.
ein künstler stand vor einer leinwand und schrie und schmiss eimer aus farbe auf die leinwand.
"entschuldigung, was machen sie hier?"
der künstler hörte auf.
"das ist quortz-kunst. der nachfolger der quirtz-kunst. es geht darum, tiefe gefühle von ummadummu und lulalo auszudrücken. hinsibinse der dritte hat diese kunstrichtung erfunden. sie ist auch verwandt mit der wurstgarde und der ruislaluis strömung. wenn man dann noch einfüsse von poepolo und kananina dazunimmt, ja, das ist wahre quortz-kunst."
er schrie wieder, und fing an verschiedene bücher gegen die leinwand zu schleudern.
"oh, mir dröhnt der kopf. was für ein unsinn ist das?" m'kawa und die anderen verliessen das atelier.

m'ubulu war inzwischen im k'lox-haus. "entschuldigen sie, was machen sie da?" sprach sie einen mann vor dem bildschirm an.
"ich untersuche die k'lox-kultur, eine vergangene zivilisation im pferdekopfnebel. die kultur bestand aus zwei grundsätzen: 'mach party' und, der zweite grundsatz war, 'verdammte scheiße, mach einfach party'. sie hatten zwei gottheiten, einen männlichen gott der immerwährenden party und eine göttin der party ohne anfang und ende."
-"eine unbekannte zivilisation? das ist ja mein spezialgebiet! und da können sie einfach so forschung drüber betreiben, hier?"
"ja klar, wir haben viele freie bibliotheken und wir sind natürlich ans kosmonetz angeschlossen."
"da hinten liegen ein paar bücher über andere zivilisation die ich schon geschrieben habe, schau einfach mal rein."
m'ubulu wurde neugierig.

m'kawa und die anderen standen auf der hauptstrasse.
"mist, wir haben so gut wie nichts über den paradiesplaneten herausgefinden. oder besser gesagt, ich verstehe einfach nicht, wie die einwohner leben und solche einstellungen haben können."
"es sieht so aus als wär unser forschungsprojekt gescheitert."
"und wo ist eigentlich m'ubulu?"
t'owobo ergriff das wort.
-"ich bin ein entfernter nachfahre der k'lox zivilisation. bei uns war der grundsatz, wenn man nicht weiter wusste, oder etwas partout nicht verstand: 'verdammte scheiße, nun mach schon endlich party'. vielleicht hilft uns das in dieser situation ja auch weiter?"
die männer kuckten sich fragend an. dann nochmal.
t'opo ergriff das wort.
"die parties hier scheinen ja wirklich ganz gut sein. vielleicht sollten wir wirklich eine runde mitfeiern. dann war die expedition nicht ganz für nichts."
und so beginn wieder eine neue party auf dem paradiesplaneten.

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